Mainz (dpa)

Hoffenheim mit Remis in Mainz - Trainer verärgert

Patrick Reichardt, dpa
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Von Patrick Reichardt, dpa
| 29.11.2020 20:00 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Die Sieglos-Serie der TSG 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga hält an. Auch beim FSV Mainz 05 gelingt nur ein Remis. Die Gastgeber sehen sich nach fünf Punkten aus drei Spielen im Aufwärtstrend.

Der FSV Mainz 05 tritt in der Abstiegszone auf der Stelle, die TSG 1899 Hoffenheim kann in der Fußball-Bundesliga nicht mehr gewinnen: Zum Abschluss des 9. Spieltags trennten sich die beiden Vereine mit 1:1 (1:0).

Mainz ist zwar nach der Pleitenserie zum Saisonstart seit drei Liga-Partien ungeschlagen, hätte aber gern mit einem weiteren Sieg einen großen Sprung aus dem Keller gemacht. Vor coronabedingt fast leeren Rängen erzielten Robin Quaison (33. Minute) für den Gastgeber und Ihlas Bebou (62.) in einer intensiven Partie die beiden Treffer.

Hoffenheims Dennis Geiger (80.) sah nach einem Foul die Rote Karte. „Es ist ein harte Auslegung, weil es offensichtlich ist, dass er den Gegenspieler nicht verletzt hat“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Auch mit dem Spielresultat war er nicht glücklich: „Wir haben gehofft, diesmal derjenige zu sein, der den Lucky Punch in der Schlussphase einfährt. Am Ende müssen wir mit dem 1:1 leben, auch wenn wir nicht happy sind mit dem Ergebnis.“

Für seine Mannschaft gilt aktuell: Europa hui, Bundesliga pfui. Während das Team um den diesmal harmlosen WM-Zweiten Andrej Kramaric international vier Siege aus vier Spielen eingefahren hat, gab es in der Bundesliga in sieben Partien seit dem furiosen 4:1 über Rekordmeister FC Bayern München keinen Sieg mehr für die Hoffenheimer. Die Europa-League-Ränge sind schon früh in der Saison weit entfernt.

Mainz bleibt in dieser Saison weiter ohne Heimsieg. Dennoch erkennen die Verantwortlichen einen positiven Trend. „Das bringt uns schon das Gefühl und die Gewissheit, dass wir jetzt drei Spiele in Folge nicht verloren haben. Das ist für uns schon eine sehr positive Entwicklung“, urteilte Trainer Jan-Moritz Lichte, der sich dennoch mehr erhofft hatte: „Trotzdem können wir uns darüber ärgern, dass es am Ende nicht drei Punkte geworden sind.“

Lichte wollte den beim 3:1 in Freiburg eingeläuteten Aufwärtstrend auf keinen Fall mit personellen Wechseln gefährden und ließ die gleiche Elf spielen wie vor einer Woche im Breisgau. Das zahlte sich schnell aus: Torjäger Jean-Philippe Mateta kam früh zur ersten Chance, doch sein platzierter Kopfball wurde von Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann stark pariert (8.). In der Folge ergaben sich weitere Hochkaräter für die Gastgeber, die in der druckvollen Anfangsphase stark kombinierten, den verdienten Lohn aber mehrmals verpassten.

Hoffenheims Hoeneß rotierte inmitten der Dreifach-Belastung und nach zahlreichen Corona-Infektionen weiter kräftig bei seinem Personal. Vom Team, das am Donnerstagabend souverän mit 2:0 bei Slovan Liberec gewann und den Einzug in die nächste Europa-League-Runde perfekt machte, war nach sechs Wechseln nicht mehr viel übrig. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trat die TSG aber lethargisch und abwartend auf.

Erst nach 20 Minuten wurde das seit mehr als zwei Bundesliga-Monaten sieglose Hoffenheim stärker. Ein Kopfball von Stefan Posch und ein Kramaric-Schuss blieben aber ertraglos. Als Christoph Baumgartner (27.) nach einem Zweikampf mit Alexander Hack im Mainzer Strafraum zu Fall kam, ließ Referee Sascha Stegemann weiterspielen - und revidierte die Entscheidung auch nach einer Information aus dem Kölner Videokeller nicht. So sorgte auf der Gegenseite Quaison für die verdiente Führung der 05er.

Schon nach gut zehn Minuten Halbzeitpause schickte Hoeneß seine Spieler zurück aufs Feld - die TSG trat fortan deutlich offensiver auf. Zahlreiche Angriffe rollten auf das Tor der Mainzer zu, doch Endstation war zunächst immer wieder der diesmal starke Mainz-Keeper Robin Zentner, der die Mainzer lange mit Hand, Kopf und Fuß vor einem Ausgleich bewahrte. Dann spielte Ryan Sessegnon eine scharfe Hereingabe auf Bebou, der richtig stand und zum 1:1 vollendete. Mateta hätte das Spiel auf der Gegenseite entscheiden können, schoss nach tollem Solo (75.) aber an den Pfosten.

© dpa-infocom, dpa:201129-99-509417/4

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