Die Polizei in Aurich warnt Falsche Microsoft-Mitarbeiter bringen Opfer um hohe Summen

| 06.01.2023 14:25 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche über das Telefon. Foto: DPA
Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche über das Telefon. Foto: DPA
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Angeblich wollen sie helfen, tatsächlich bringen sie ihre Opfer um hohe Geldbeträge. Die Polizei in Aurich warnt vor Trickbetrügern - und sagt, wie man sich schützt.

Aurich - Die Polizei in Aurich warnt vor Trickbetrügern. Diese geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus und veranlassen ihre Opfer, ihnen Geld zu überweisen. Auf Juist und in Wiesmoor ergaunerten sie drei- bis vierstellige Summen.

Die Betrüger behaupten am Telefon, sie könnten ein akutes Softwareproblem auf dem Rechner ihrer potenziellen Opfer per Fernzugriff beheben. Dafür muss in der Regel ein Programm heruntergeladen werden. Wird den Tätern der Fernzugriff erlaubt, können sie sensible Daten wie Passwörter für das Online-Banking ausspähen. Im Hintergrund veranlassen sie dann beispielsweise Überweisungen auf ausländische Konten.

Mehrere Vorfälle im Kreis Aurich

Auf Juist wurde in dieser Woche eine Frau Opfer dieser Betrugsmasche. Sie erhielt eine Warnmeldung über eine angebliche Schadsoftware auf ihrem Rechner und kontaktierte daraufhin die auf dem Bildschirm angezeigte Rufnummer eines vermeintlichen Microsoft-Supports. Über mehrere Stunden dauerte das Telefongespräch mit den Betrügern, die sich dann mittels Software den Fernzugriff auf den Rechner und das Online-Banking verschafften. Sie erfragten per Telefon die für Geldtransaktionen notwendigen TANs und veranlassten mehrere Überweisungen ins Ausland.

Zu einem weiteren Fall kam es kurz vor Weihnachten ebenfalls auf Juist. In mehreren Teilbeträgen wurde für den Geschädigten unbemerkt eine dreistellige Summe auf ein ausländisches Konto von den Betrügern transferiert. Auch in Wiesmoor kam es in dieser Woche zu einem solchen Betrugsfall. Die falschen Microsoft-Mitarbeiter bewegten ihr Opfer dazu, dass es eine vierstellige Summe mithilfe von Google-Play-Karten bezahlt.

Die Polizei warnt davor, persönliche Kennwörter, PINs oder TANs am Telefon weiterzugeben. Dies sind persönliche Daten zum Schutz der eigenen Konten und sollten nicht Dritten zur Verfügung gestellt werden! Weiterhin sollten Nutzer ihre Rechner mit einer aktuellen Virensoftware schützen und sich über Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit E-Mails oder dem Surfen im Internet informieren.

Was die Polizei rät:

  • Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
  • Sollten Sie auf eine manipulierte Webseite mit einer verdächtigen Fehlermeldung gelangen, bewahren Sie Ruhe. Beenden Sie die Webseite oder gegebenenfalls den Browser. Ein Neustart sollte in der Regel auch helfen. Ggf. muss der Browser entsprechend zurückgesetzt werden. Starten Sie zur Sicherheit Ihre eigene Antivirensuche mit einer ausführlichen Suche.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten für Bankkonto oder Kreditkarten, sowie Zugangsdaten zu Kundenkonten (wie PayPal) heraus.
  • Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
  • Informieren Sie Ihre örtliche Polizei und erstatten Sie im Schadensfall Anzeige. Sollten Bankdaten (oder vergleichbare Daten) benutzt worden sein, informieren Sie unverzüglich die entsprechende Bank. Achten Sie zukünftig auf unberechtigte Abbuchungen. Gegebenenfalls sollte eine Kreditkarte sofort gesperrt werden.

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