Kiellegung in Polen Neuer E-Katamaran soll Fahrzeit nach Norderney halbieren

| | 06.07.2023 13:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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So wird der neue E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia aussehen. Foto: AG Reederei Norden-Frisia
So wird der neue E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia aussehen. Foto: AG Reederei Norden-Frisia
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Er soll Norderney in nur 30 Minuten erreichen, selbst bei niedrigen Wasserständen: In Polen ist der neue elektrische Katamaran der Reederei Norden-Frisia auf Kiel gelegt worden. Was ihn auszeichnet.

Norden/Kozle - Auf Kiel gelegt worden ist der neue Elektro-Katamaran der AG Reederei Norden-Frisia. Die feierliche Zeremonie fand in Kozle, dem polnischen Standort der niederländischen Damen Shipyards Group, statt. Der nach Reedereiangaben erste rein elektrische Katamaran unter deutscher Flagge wird voraussichtlich ab Juni 2024 zwischen Norddeich und Norderney eingesetzt. Er kann bis zu 150 Fährgäste befördern. Das Schnellschiff soll die Insel in 30 Minuten erreichen und damit die bisherige Fahrzeit fast halbieren. In Norddeich wieder angekommen, wird das Schiff in rund 28 Minuten vollgeladen und kann anschließend seine nächste Fahrt zur Insel starten. Geplant ist, das Schiff in der Hauptsaison einzusetzen und bis zu achtmal am Tag die Insel Norderney anzusteuern.

Die Kiellegungszeremonie im polnischen Kozle. Das Foto zeigt Stephan Bekkers und Peter Baars (beide Damen Werft, von links), Okko Hojer und Stephan Ulrichs (beide Bauleitung Frisia), Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann, Michael Garrelts (technischer Inspektor Frisia), Jacek Malek und John Nieboer und (beide Damen Werft). Foto: AG Reederei Norden-Frisia
Die Kiellegungszeremonie im polnischen Kozle. Das Foto zeigt Stephan Bekkers und Peter Baars (beide Damen Werft, von links), Okko Hojer und Stephan Ulrichs (beide Bauleitung Frisia), Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann, Michael Garrelts (technischer Inspektor Frisia), Jacek Malek und John Nieboer und (beide Damen Werft). Foto: AG Reederei Norden-Frisia

Das neue Schnellschiff ist nach Vorgaben der Reederei Norden-Frisia speziell für den Einsatz im ostfriesischen Wattenmeer konzipiert. „Aufgrund der Bauweise hat der E-Kat einen Tiefgang von nur 1,2 Metern und kann die Insel so auch bei niedrigen Wasserständen schnell erreichen“, sagt Kapitän Stephan Ulrichs, der zusammen mit Maschinist Okko Hojer die Bauaufsicht führt. „Der E-Kat erzeugt während des Betriebs keine CO2-Emissionen und auch das Laden mit unserem über Solardächer gewonnenen Strom ist CO2-neutral. Damit setzen wir voll auf die autarke Energieerzeugung vor Ort - ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Schiffsflotte“, sagt Michael Garrelts, technischer Inspektor bei der Norden-Frisia.

Traditionell wurden bei der Kiellegung Münzen als Glücksbringer auf die sogenannte Pallung, den Träger des ersten Bauteils für den Schiffsrumpf, gelegt. Eine niederländische, eine polnische und eine deutsche Münze betonen die europäische Zusammenarbeit beim E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia. Foto: AG Reederei Norden-Frisia
Traditionell wurden bei der Kiellegung Münzen als Glücksbringer auf die sogenannte Pallung, den Träger des ersten Bauteils für den Schiffsrumpf, gelegt. Eine niederländische, eine polnische und eine deutsche Münze betonen die europäische Zusammenarbeit beim E-Kat der AG Reederei Norden-Frisia. Foto: AG Reederei Norden-Frisia

Der E-Kat ist Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts der AG Reederei Norden-Frisia. „Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch zu schaffen“, sagt Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann. Maßnahmen für eine autarke Energiegewinnung befänden sich in der Umsetzung. Erste mit Photovoltaikanlagen überdachte Parkflächen in Norddeich seien bereits fertiggestellt. Alle weiteren Gebäude des Unternehmens werden ebenfalls auf ihre Eignung geprüft und mit PV-Anlagen ausgestattet. Ein Projekt zur Zweitverwertung von Altbatterien aus Elektroautos als Pufferspeicher für den Solarstrom befindet sich in der Realisierungsphase.

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