Schiffsverkehr eingeschränkt Großeinsatz im Norddeicher Hafen – 100 Liter Diesel ausgelaufen

Neelke Harms
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Von Neelke Harms
| 14.08.2023 17:50 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Um den Kraftstoff aufzuhalten, wurden Ölsperren ins Wasser gelassen. Foto: Feuerwehr
Um den Kraftstoff aufzuhalten, wurden Ölsperren ins Wasser gelassen. Foto: Feuerwehr
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Ein Offshore-Schiff hat am Montagmorgen Öl auf mehreren Tausend Quadratmetern verloren. Das hat auch am Abend noch Folgen für den Schiffsverkehr.

Norddeich - Großeinsatz am Norddeicher Hafen: Rund 100 Liter Diesel hat ein Offshore-Schiff laut Feuerwehr am Montagmorgen dort verloren. Bereits um kurz nach 8 Uhr war die Verschmutzung entdeckt worden und hatte sich schnell verbreitet. Folgen für den Schiffsverkehr wird der Unfall noch bis Dienstagmorgen haben, sagt Thomas Weege, stellvertretender Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Norden, den ON am Montagnachmittag.

Dieses Schiff soll das Öl verloren haben. Foto: Weymer
Dieses Schiff soll das Öl verloren haben. Foto: Weymer

Zu dem Vorfall gekommen war es beim Umpumpen von Dieselkraftstoff an Bord. „Da hat jemand einen Moment nicht aufgepasst“, so Weege. Zwar sei ausgelaufenes Öl im Hafen keine Seltenheit, 100 Liter seien jedoch eine ungewöhnlich große Menge. Normalerweise handele es sich um unter einen Liter Kraftstoff, der zum Beispiel durch einen umgekippten Eimer ins Wasser gelange – schon fünf Liter würden als viel gelten.

Mehrere Tausend Quadratmeter Wasseroberfläche betroffen

Die Größe der verschmutzten Fläche könne er schwer einschätzen, so Weege. Es habe sich jedoch mit Sicherheit um mehrere 1000 Quadratmeter gehandelt. So einen großen Öl-Unfall habe es seit vielen Jahren nicht mehr in Norddeich gegeben.

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Norddeich: Rund 100 Liter Diesel in Hafenbecken gelaufen
14.08.2023

Um diese Masse an Kraftstoff zusammentreiben zu können, rückten neben der Feuerwehr auch Boote der DLRG und des Technischen Hilfswerks an. Die Wasserschutzpolizei sowie Vertreter der Hafenbehörde N-Ports waren ebenfalls vor Ort. Auch eine Drohne war im Einsatz, um die Lage zu beurteilen und zu dokumentieren.

Besonderes Werkzeug im Einsatz

Zudem wurde die zuständige Gefahrenabwehrbehörde, der Niedersächsische Landesbetrieb (NLWKN), hinzugezogen. Diese brachten von ihrem Baubetriebshof in Hilgenriedersiel weitere Ölsperren sowie einen speziellen Ölskimmer zur Einsatzstelle. Dabei handele es sich um eine Blechtrommel mit einem Durchmesser von etwa 30 Zentimeter, so Weege. Diese dreht sich an der Wasseroberfläche und nimmt den Diesel auf, um diesen zu einem Sammelbehälter zu pumpen.

Mithilfe eines sogenannten Ölskimmers wurde der Diesel aufgenommen. Foto: Feuerwehr
Mithilfe eines sogenannten Ölskimmers wurde der Diesel aufgenommen. Foto: Feuerwehr

Außerdem kamen verschiedene Arten von Ölsperren, die den Kraftstoff aufhielten, ihn zum Teil aber auch einsogen, zum Einsatz. Diese bleiben noch bis Dienstagmorgen im Hafen.

Schiffe müssen langsam fahren

Einschränkungen gibt es laut Weege noch bis Dienstagmorgen für den Schiffsverkehr im Norddeicher Hafen. Dieser kann die Unfallstelle zwar weiterhin passieren, muss jedoch langsamer fahren. Denn durch die Wellen und den Sog könne Diesel unter den Ölsperren hindurchfließen, so Weege.

Fünf Stunden nach Einsatzbeginn, gegen 13 Uhr, begannen die rund 50 angerückten Einsatzkräfte mit den Aufräumarbeiten. Am Dienstagmorgen rückt die Feuerwehr laut Weege noch einmal an, um den noch übrigen Kraftstoff zu entfernen und die Ölsperren zu bergen. Diese werden anschließend von einer Fachfirma entsorgt.

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